Mutterlied

 

Wie gern saß ich an Mutters Herd, wenn sie die Zwiebeln schnitt.

Die Träne ihr im Auge stand, vor Freude weint´ ich mit.

Wie schmeckte Mutters Sauerkohl, wie stampfte sie’s Püree.

Wenn ich an Mutters Küche denk, tut mir der Magen weh.

 

Wie flink schnitt ihre fleiß’ge Hand den Käse und das Brot.

Dazu ein Gläschen warme Milch macht mir die Wangen rot,

Oh Muttchen du, mein Muttchen mein, ob Nord ob West ob Ost,

wer so wie ich im Ausland ist, sehnt sich nach deiner Kost.

 

Gesprochen:

Weißt du noch Mutter, damals als Papa, dieser alte Trunkenbold,

mich vor die Tür jagte, wie einen Hund nach draußen?

Jahrelang bin ich durch die Welt geirrt und habe mich nach deinem

Eintopf gesehnt. Erst als Papa endlich die Radieschen von unten

besah, konnt’ ich mich an deinen Kohlrabinachtopf machen.

Du hast mir wirklich sehr viel gegeben.

 

Oh Muttchen du, mein Muttchen mein, ob Nord ob West ob Ost,

wer so wie ich im Ausland ist, sehnt sich nach deiner Kost.